Abflug in die USA: 17.08.12 Rückflug nach Deutschland: 28.06.13

Samstag, 8. September 2012

Erster Schultag!

Am Montag (man merkt, dass ich relativ viel Stress hatte, wenn ich erst am Freitag - Samstag in Deutschland - über den Wochenanfang berichten kann) war Tag der Arbeit, weshalb der der erste Schultag hier erst der Dienstag sein sollte. Am Tag davor sind wir mit fast allen Seniors (es waren 12, wir sind wohl ca. 15 Seniors in unserer Schule. Seniors sind die Zwölftklässler, machen also in diesem Schuljahr ihren Abschluss) bowlen und Pizza essen auf Drummond Island gegangen. Diese Insel liegt direkt vor Detour Village im Huron See.

Auf Drummond gab es heute übrigens bis mittags einen Stromausfall, da es in der Nacht ein Unwetter gab. Ich denke mal, das war der Grund dafür. Bei uns hat glücklicherweise nur das Licht geflackert.

Der Montagabend war aber sehr nett, und ich habe auch die anderen Seniors, die nicht mit mir Volleyball spielen und anderen beiden Austauschschüler aus Thailand und Vietnam kennengelernt. Es gibt übrigens nur eine Fährverbindung zur Insel, die auch viele Schüler morgens nutzen müssen, weil sie in Detour zur Highschool gehen.

Tags darauf ging es dann "endlich" los: Mein erster Schultag in den Vereinigten Staaten. Allerdings gab es an diesem Tag nur eine Ansprache der Schulleiterin, in der u. a. auch die Austauschschüler vorgestellt worden, sowie mehrere Stationen, in denen uns die Regeln der Schule nähergebracht wurden. Außerdem haben wir unsere Schließfächer, die sog. Locker, bekommen. Allerdings schließen die meisten Schüler sie gar nicht ab. Ich hatte schon ziemliche Angst vor den komplizierten Schlössern, bei denen man auf mystische Weise einen Zahlencode eingeben muss, aber ich bin mir noch nicht ganz schlüss(el)ig, ob ich dieses wirklich benutzen werde, da hier einfach pures Gottvertrauen in die Ehrlichkeit der Mitschüler gesetzt wird. Bei der geringen Anzahl an Schülern kann ich das aber verstehen. Und es ist wirklich unangenehm, in den vierminütigen (!) Pausen vor seinem Locker zu stehen und das Schloss nicht aufzubekommen...

Ich habe das Gefühl, ich kenne schon die halbe Schule und die ganze Schule kennt mich. Als "foreign exchange student" (und wenn man dazu auch noch in einem Sportteam ist) ist man hier einfach grundsätzlich bekannt und beliebt, ohne überhaupt etwas dafür getan haben zu müssen. Das finde ich so klasse an den Amerikanern, dass sie jeden erst einmal mit offenen Armen willkommen heißen.

Ich musste übrigens von "College Algebra" zu "Psychology" wechseln, da der Mathekurs zwischen zwei regulären Stunden ist und dort schon viele Schüler drinnen sind (ich denke, das war auch ein Grund). Psychologie ist mir sowieso viel lieber. :D

Ab Mittwoch ging es dann richtig los mit der Schule. Es ist eine ziemliche Umgewöhnung, da alles hundertpro nach Zeitplan abzulaufen hat. Außerdem isst man wohl nur während der Mittagspause...schade. :D Die Lehrer sind alle in Ordnung, soweit ich das bis jetzt beurteilen kann. Das Niveau ist nicht unbedingt höher als in Deutschland. Wir machen hier Dinge, die ich in Deutschland schon vor Jahren gemacht habe, aber eine Wiederholung kann ja nicht verkehrt sein. Die Sprache stellt aber - besonders im Hinblick auf Fachbegriffe, wie z. B. in Biologie - noch eine gewisse Barriere dar. Wie sollte es auch anders sein?

Gestern Abend hatten wir ein Volleyball-Heimspiel, welches wir relativ klar gewinnen konnten. Ich habe zwar nicht viel gespielt, aber den "final point" erzielt, welcher das Spiel beendet hat. Dass wir gewinnen, war aber schon vorher klar. :D Danach hat mir Sara (meine Gastmutter und Varsity Coach) eröffnet, dass ich ab jetzt im Varsity Team spielen soll (das ist die Schulauswahl, ich war vorher im Junior Varsity). Ich habe mich zwar verbessert, bin aber noch lange nicht so gut wie die anderen dort im Team. Andere Gründe dafür, warum ich wechseln soll, sind wahrscheinlich, dass Sara und ich dadurch gemeinsame Trainingszeiten haben und außerdem noch andere Seniors - also meine Klassenkameraden - in dieser Mannschaft sind. Aber ich habe wirklich schon einiges gelernt durch das ständige Training,wenn ich das mal sagen darf.
Nun ist endlich Freitag! Ich kann eine Pause sehr gut gebrauchen, denn die Woche war sehr anstrengend... :D

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